
Als FLINTA*Komitee rufen wir am Sonntag um 13 Uhr am Plärrer zum Sitzstreik auf, bevor dann um 14 Uhr die 8. März Demo startet, ebenfalls vom Plärrer.
Nehmt euch Schilder mit euren Streikgründen oder -forderungen mit, lasst uns für eine Stunde symbolisch streiken – denn, wenn wir streiken, steht die Welt still!

Die Krise steckt im System
zusammen gegen Patriarchat & Kapitalismus.
Feministisch streiken.
Letztes Jahr konnten wir zum internationalen feministischen Kampftag am 08. März noch mit so vielen FLINTA*s (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre, Trans Agender Personen) wie noch nie zuvor auf die Straße gehen, uns im Streikzelt vernetzen oder nach der Nachttanzdemo gemeinsam den 8. März einläuten.
Seitdem hat sich vieles verändert und die Situation von FLINTA*s weltweit verschärft.
FLINTA* Personen, die durch Kinder und Lohnarbeit oft schon doppelt belastet sind, müssen nun zusätzlich zum Home-Office dank geschlossener Schulen und Betreuungseinrichtungen ihre Kinder daheim unterrichten und rund um die Uhr betreuen, Einkäufe für Risikogruppen übernehmen oder ehrenamtlich den staatlichen Abbau im Gesundheitssystem auffangen.
Prekäre Arbeit und system-relevante Arbeit wird in der Mehrheit von FLINTA* Personen gemacht. Prekär Beschäftigte waren in der Krise die, die als erstes ihre Jobs verloren. Dennoch konnten sie danach zu keinem Zeitpunkt auf staatliche Unterstützung hoffen.
Auch Sexarbeiter*innen werden durch ein quasi-Berufsverbot noch mehr kriminalisiert als sonst, wenn sie ihre Arbeit weiter ausführen.
Pflegekräfte, deren Arbeit schon immer aber vor allem seit der Corona-Krise unabdingbar ist, kriegen Applaus oder Muffins als Dankeschön für ihre Arbeit. Trotz intensivem Arbeitskampf und zahlreichen Demonstrationen wurde die Bezahlung nur geringfügig angepasst. Wir stehen solidarisch neben unseren Mitkämpfer*innen.
Auch die Lage auf dem Immobilienmarkt hat sich mit Corona nicht entspannt, trotz niedrigerer Löhne und hoher finanzieller Belastung steigen die Mieten weiter an, Zwangsräumungen werden vollstreckt, Einkommen brechen weg und vom Staat wird an ein Aussetzen von Mieten nicht mal gedacht.
Wohnungslose Menschen werden in der Krise durch Ausgangssperren kriminalisiert und obwohl Hotels und Ferienwohnungen dank Reiseverboten leerstehen werden diese Wohnungslosen oder Menschen, die in Sammelunterkünften leben müssen, nicht zur Verfügung gestellt. Ein angemessener Gesundheitsschutz für jede*n Einzelne*n ist somit nicht möglich. Ganz im Gegenteil, Polizei und Regierung haben bei anstehenden -12 Grad Celsius nicht besseres zu tun, als ein Camp wohnungsloser Menschen in Berlin zu räumen und zu zerstören.
Doch nicht nur für wohnungslose und geflüchtete Menschen ist die „Stay-at-home-Politik“ in einer patriarchalen und kapitalistisch organisierten Gesellschaft untragbar und gefährlich.
FLINTA*s und Kinder, die von Gewalt betroffen sind, sind oft mit den Täter*innen (meist: Tätern) daheim eingesperrt. Fehlende Unterstützungsangebote und erschwerter Zugang zu diesen machen es für Betroffene außerdem schwieriger, sich Unterstützung zu holen.
Die Missstände, die in der patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaft vor allem FLINTA*s treffen und die durchaus schon vor Corona da waren, haben sich im letzten Jahr weiter verschärft. Die Liste kann immer weitergeführt werden.
Deswegen wollen wir vor allem auch dieses Jahr, obwohl es so viel schwerer ist, sich betrieblich oder privat zu organisieren, gemeinsam rund um den 8. März, ob virtuell oder tatsächlich, auf die Straße gehen und uns verweigern.
Dabei sind wir inspiriert von den Streiks und Protesten von FLINTA*s weltweit. Ob die Proteste gegen die verschärften Abtreibungsgesetze in Polen, die Verweigerung der Räumung der Liebig 34 in Berlin, der Kampf unserer kurdischen Genoss*innen in Rojava oder die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Argentinien, alle zeigen uns, dass der Kampf für eine befreite Gesellschaft immer weiter geht und gehen muss.
Solidarität ist unserer größte Stärke, auf einen Angriff auf einen von uns antworten wir Alle!
Deshalb raus zum 8. März 2021!
Bitte beachten: haltet euch an die dort geltenden Bestimmungen zur Eindämmung der Corona Pandemie, tragt euren Mund-Nasen Schutz und haltet Abstand.
Außerdem kann es aufgrund der Situation zu kurzfristigen Änderungen kommen. Auf unsere social media Kanälen wollen wir euch auf dem Laufenden halten.
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2 Gedanken zu „7. März ’21 | Feministischer Sitzstreik“